Antworten auf OP-Anfragen zur Landratswahl

Im Rahmen der Landratswahl stellt die Oberhessische Presse Fragen an alle Kandidatinnen und Kandidaten. Hier veröffentlichen wir die Antworten, die Dr. Frank Michler dazu eingereicht hat.


Frage 3: „Der Landkreis hatte nicht zuletzt durch den persönlichen Einsatz von Kirsten Fründt eine enge Bindung zur Landwirtschaft im Landkreis. Es gab auch verschiedene Initiativen, regionale Produkte bekannt zu machen und so zu fördern. Was werden Ihre Angebote an die hiesige Landwirtschaft sein?“

Die Genehmigung von Panzer-Lieferungen trägt dazu bei, den Krieg in der Ukraine zu verlängern und auszuweiten. Das verschärft Versorgungsprobleme: Preise für Diesel, Futter und Dünger explodieren. Ich unterstütze daher den von der Zeitschrift „Emma“ initiierten offenen Brief an Olaf Scholz, in welchem zu einem Verzicht auf Waffenlieferungen aufgefordert wird. Die Landwirtschaft muss angesichts zusammenbrechender Lieferketten nachhaltiger und unabhängiger von Importen werden. Ich werde mich dafür einsetzen, Flächenstilllegungen rückgängig zu machen und ertragreiche Böden keinesfalls als Baugebiete auszuweisen. So wie Kirsten Fründt würde ich engen Kontakt zu den Landwirten suchen, um deren Sorgen zu hören und gemeinsam Lösungen zu finden. Weiter werde ich Projekte zur solidarischen Landwirtschaft und zur Biomasse-Energiegewinnung aus Wildpflanzen statt Mais fördern. Hof- und Genossenschaftsläden sind zu stärken, Wege kurz zu halten.


Frage 2: „Der Landkreis möchte bis 2040 klimaneutral sein. Mit welchen konkreten Projekten wollen Sie dazu beitragen, dass dieser Plan gelingt?“

„Ohne Frieden ist alles nichts“, heißt es. Militärfahrzeuge benötigen ungeheure Energiemengen, Kriege tragen zur unnötigen Umweltbelastung bei. Auch die weiten Tankerfahrten, die das umweltschädliche US-Fracking-Gas nach Europa bringen sollen, sind klimaschädlich. Daher setze ich mich für einen Stopp von Waffenlieferungen in Kriegsgebiete und für friedliche Beziehungen aller Länder ein.
Computermodelle zur Pandemie-Entwicklungen lagen völlig daneben und haben Ängste geschürt, die Politikern „wissenschaftliche“ Rückendeckung für Grundrechtseinschnitte lieferten. Computersimulationen des Welt-Klimas sind wesentlich komplexer und damit anfälliger für Fehler und Missverständnisse. Ich will daher eine internationale Konferenz zur Analyse von Klimamodellen in Marburg initiieren.
Die bekannten Energiesparmaßnahmen wie Isolierung von Häusern, Heizungserneuerung, Anschaffung sparsamer Elektrogeräte, Solarenergie etc. werde ich fördern.


Frage 1: „Alle reden davon, dass die ländliche Region gestärkt werden muss, um für junge Familien als Wohn- und auch Arbeitsort attraktiv zu bleiben. Was sind für Sie als Landrat/Landrätin die wesentlichen Themen, die sie diesbezüglich voranbringen wollen?“

Angesichts der geforderten Lieferung schwerer Waffen ins Kriegsgebiet Ukraine ist zu befürchten, dass Presse und Parteipolitiker demnächst vorschlagen, den ländlichen Raum mit Luftschutzbunkern, einer Verteilungsinfrastruktur für Jodtabletten und störungsresistenten Not-Funkverbindungen aufzuwerten – freilich nutzlose Maßnahmen im Falle eines Atomkrieges. Um zu verhindern, dass Deutschland sich noch stärker zur Kriegspartei macht und die Gefahr einer Eskalation zu einem dritten Weltkrieg vergrößert, setze ich mich für einen Stopp aller Waffenlieferungen ins Kriegsgebiet und eine neutrale, vermittelnde Rolle Deutschlands ein. Statt 100 Milliarden € in Rüstung zu stecken, sollte dieses Geld für einen Ausbau des ÖPNV, Radwege, Investitionen in Schienenverkehr und schnelles Internet sowie gute Kinderbetreuung im ländlichen Raum zur Verfügung gestellt werden. Genauso wichtig sind rasch erreichbare Kliniken inkl. Geburtshilfe und Arztpraxen.