Ich unterstütze die Bürgerliste Weiterdenken / WDMR weil:
ich als Pädagogin in großer Sorge um Gesundheit und Entwicklung unserer Kinder und Jugendlichen bin.Durch die Beschäftigung mit Beiträgen aus unterschiedlichen Fachgebieten vertritt WDMR (Weiterdenken Marburg) genau das was ich in den herrschenden Medien nicht nur vermisse, sondern was ich als gezielte Desinformation bezeichne. Das wie ich finde, wahrnehmbare Gefühl der Angst, welches systematisch durch die Medienberichterstattung insbesondere die ständigen Durchsagen über sogenannte Infektionszahlen geschürt wird, halte ich für menschenverachtend. Dass Kinder hier als „schwächstes“ Glied der Gesellschaft die Leidtragenden sind, will ich anhand des obligatorischen Maskentragens unter festgelegten Bedingungen verdeutlichen. Auf die fatalen Folgen der mehr oder weniger geplanten Durchdigitalisierung des deutschen Bildungswesens weise ich hin.
Die Erwachsenenbildung, im Besonderen die Ausbildung von Erziehern ist mein aktueller Erfahrungsraum der letzten 10 Jahre.
Wenn ich von unseren Auszubildenden Berichte aus den Kitas und Schulen höre, erfasst mich oft ein Schaudern. Vielfach darf in den Einrichtungen nicht gesungen werden, nah aneinander rücken, schmusen, toben sind nicht gestattet, Fingerfarben und Knete jetzt unerlaubtes Spielmaterial. Eltern dürfen ihre Kinder nur noch am Eingang der Einrichtung abgeben, selbst bei den Kleinen die noch eingewöhnt werden. Manche Schulen haben separate Zonen für die einzelnen Klassenverbände zugewiesen.
Dann höre ich sowohl von den angehenden Erzieherinnen als auch von Eltern, wie gut die Kinder das mitmachen, wie artig sie seien. Es gäbe keine Probleme. Eltern scheinen das Ganze ohne großen Protest mitzumachen. Was Wunder, werden wir doch schon seit fast einem Jahr in Angst und Schrecken versetzt. Von Woche zu Woche werden wir vertröstet, mit Optionen auf Lockerungen geködert und damit mundtot gemacht. Es erstaunt mich sehr und macht mich auch traurig, dass viele Eltern fraglos bei ihren Kindern das Tragen von Masken akzeptieren. Scheinbar sehen sie darin keine Gefahr für Leib und Seele ihrer Kinder. Vielleicht hat die elterliche Angst eine Art Duldungsstarre erzeugt.
Prof. Matthias Burchardt von der Universität Köln formuliert es im Corona Untersuchungsausschuss (www. corona-untersuchungs-ausschuss.de, Sitzung 37) folgendermaßen: „Katastrophen sind wunderbare Gelegenheiten, eine verborgene Agenda durchzusetzen, weil im Moment der Desorientierung Menschen bereit sind Dinge zu akzeptieren, die sie unter Normalbedingungen nicht akzeptiert hätten“. Es ist höchste Zeit, auch andere Fachdisziplinen, nicht nur die medizinische, anzuhören. Dazu Professor Gerald Hüther im Deutschlandfunk: „…Kinder lernten in der Schule nicht nur, sondern sie lebten dort auch ihre Bedürfnisse nach Freundschaft und gemeinsamem Spielen aus. Erwachsene hätten oft zu wenig Verständnis dafür, was das Unterdrücken dieser Bedürfnisse auslöst. Um mit den angeordneten sozialen Beschränkungen umgehen zu können, würden Bedürfnisse im Gehirn „mit hemmenden Verschaltungen überbaut“. Dadurch könne das Kind zwar mit der Beschränkung besser umgehen, eben aber auch nicht mehr das Bedürfnis erspüren.“ (Deutschlandfunk, am 24.01.2021)
Dass Kinder Einschränkungen einhalten, sei daher nicht als positiver Umgang damit zu interpretieren. „Die Kinder versuchen, uns Erwachsenen alles recht zu machen. Wenn man denen sagt, Du musst die Maske aufsetzen, Du musst Abstand halten, Du darfst die Oma nicht mehr in den Arm nehmen, dann nimmt das die Oma nicht mehr in den Arm. Und wenn das ein halbes Jahr so ist, dann will es die Oma auch nicht mehr in den Arm nehmen.“ Diese Entwicklung sei nicht ohne weiteres reparabel und betreffe nicht nur Bedürfnisse nach Kontakt, sondern auch die eigene Freude am Zusammensein mit anderen. (ebenda) Gleichermaßen kritisiert Professor Burchardt die Kommunikation unter Masken, bezeichnet sie als Entzug an Kommunikation. Nachvollziehbar brauchen gerade Kinder das ganze Gesicht um Gefühle und auch Meinungen ablesen zu können. Masken zu benutzen, so Burchardt, sei im Rahmen der Persönlichkeitsentwicklung ein fataler Fehler, der sich psychologisch verheerend darstelle. (Auf die medizinischen Aspekte kann hier nicht eingegangen werden, ich verweise auch hier auf die fachlich sehr informativen Sitzungen des Corona Untersuchungsausschusses, insbesondere Interview mit Professor Burchardt, Sitzung 37).
Zum Aspekt der zunehmenden Digitalisierung der Bildung, die aus erziehungswissenschaftlicher Sicht folgende Problematik aufwirft:
Beobachten wir uns selbst, dann merken wir vielleicht, spätestens z. B. in der Bahn, wie groß die Abhängigkeit der Menschen von Mobiltelefonen ist. Hier stehen wir selbst in der Verantwortung für unsere Kinder und Enkelkinder. Ebenso haben die gesundheitlichen Risiken durch Strahlung Berücksichtigung zu finden (nachzulesen z.B. Bürgerwelle e.V., Schutz von Mensch und Umwelt, www.buergerwelle.de). Wir sollten nicht warten auf Medienberichte, die auf die Gefahren der digitalen Bildung und Erziehung hinweisen. Dies wird auf Grund der stattfindenden Ökonomisierung fast aller Lebensbereiche nicht geschehen.
Hierzu Professor Burchard: Bildungsplattformen drängen massiv in unsere Schulen ein. Es besteht die Tendenz, die Lehrerinnen durch Software zu ersetzen (Corona-Untersuchungsausschuss, Sitzung 37, siehe auch Blikkstudie 2017). Meine berufliche Erfahrung lässt mich dem nur zustimmen. In meiner gesamten Berufspraxis ließ ich mich immer von dem Vorsatz leiten, Lernprozesse durch authentische Beziehungen, durch Dialoge, und reflektorische Einheiten zu ermöglichen. Der aktuell praktizierte Maßnahmenkatalog zwingt mich derzeit mein Bildungsangebot digital zu vermitteln. Hierzu noch einmal Professor Burchardt, der die Tristesse an den Schulen sinngemäß so beschreibt: Vieles davon, was wir als zwischenmenschliche Wärme in der Schule begreifen sei längst verloren. Der Schüler im einsamen Maschinenpark, Kasper-Hauser-Pädagogik, Wolfkinder, die an der Brust der Maschine aufwachsen sollen. Ob das jetzt die beste Basis für die Herausforderungen der Zukunft sind, bezweifelt er. Laut Burchard sind wir responsiv auf der mimischen Ebene, das heißt, wenn jemand uns anlächelt, lächeln wir zurück. Heute lächeln nicht mehr die Eltern oder Geschwister sondern die Maschinen. Damit verkümmert die Responsivität. Stellen wir uns die Kinder als Erwachsene vor dann wird jedem klar, dass hier ein enormes Persönlichkeitsdefizit vorherrschend sein wird (ebenda).
Bei alldem gehe ich davon aus, dass sich die Hygieneverordnungen mehr oder weniger verstetigen werden. Aber auch ganz unabhängig davon ist ein Jahr für eine 8-Jährige ungleich mehr als für einen 50-Jährigen, der das Jahr mit den massiven Grundrechtseinschränkungen, insbesondere im Bereich des zwischenmenschlichen Kontaktes sicher anders wird verschmerzen bzw. verarbeiten können.
Ich schließe mit einer Parabel von Günther Anders:
„Da es dem König aber wenig gefiel, dass sein Sohn, die kontrollierten Straßen verlassend, sich querfeldein herumtrieb, um sich selbst ein Urteil über die Welt zu bilden, schenkte er ihm Wagen und Pferd. „Nun brauchst du nicht mehr zu Fuß zu gehen“, waren seine Worte. „Nun darfst du es nicht mehr“ war deren Sinn. „Nun kannst Du es nicht mehr“, deren Wirkung (aus: Günther Anders, die Antiquiertheit des Menschen).